Geologische Daten

Unser Dörfer liegen am westlichen Rand der Stadt Warstein . Nieder- und Oberbergheim zeigen sich dem Betrachter geologisch getrennt. Niederbergheim liegt im Tal der Möhne, eingeschlossen durch die Höhenzüge des Arnsberger Waldes und des Haarstranges, während Oberbergheim auf dem Höhenrücken des Haarstranges liegt. Die räumliche Trennung zwischen den beiden Dorfmittelpunkten beträgt ca. 2 km. Im Zentrum von Niederbergheim (Kapelle) erreichen wir 234 m Höhenmeter, die höchste Erhebung ist der Lüsenberg mit 321 Höhe. Im Mittelpunkt von Oberbergheim befinden wir uns auf 285 m Höhe.

Heute

In Niederbergheim kreuzen sich die B 516 und die L 856. Die Anschlussstelle "Soest Ost" der A 44 befindet sich in 10 km Entfernung. Die Durchgangsstraße von Oberbergheim ist die K 74. Die Buslinie R 51 Soest - Warstein der RLG bedient den Ort im öffentlichen Personennahverkehr.

Im Ort befindet sich ein kommunaler Kindergarten, einige Handwerksbetriebe, eine Bäckerei, mehrere gastronomische Einrichtungen und zwei Campingplätze. In Oberbergheim gibt es noch zwei Vollerwerbslandwirte und in Niederbergheim einen. Zudem gibt es noch einige Nebenerwerbsbetriebe.

Beruflich sind heute die meisten berufstätigen Bewohner in den Industrie- und Gewerbebetrieben innerhalb der Stadt und darüber hinaus beschäftigt.

Eine Grundschule gibt es im Nachbarort Allagen, weiterführende Schulen in den Städten Warstein, Rüthen und Soest.

Zahlreiche Vereine zeugen von einem aktiven Vereinsleben in unseren Dörfern. Die ältesten Vereine sind die 1749 gegründete St. Johannes-Schützenbruderschaft, sowie die KG Wispelten von 1888. Alle Vereine prägen mit ihren Festen und Aktivitäten das Dorfleben im Jahreslauf. Mehr Informationen zu allen Vereinen finden Sie unter Rubrik „Vereine“ auf dieser Website.

Zudem sei darauf hingewiesen, dass zahlreiche Vereine und Organisationen (z. B. Feuerwehr, KFD, CFran, Sportverein, Kolping) gemeinsam mit dem Ortsteil Allagen bestehen. Dies ist darin begründet, das Allagen und Niederbergheim über lange Zeit sowohl politisch als auch kirchlich verbunden waren bzw. sind.

Über mehrere Jahrhunderte gehörte und gehören unsere beiden Dörfer zur Kath. Pfarrgemeinde Allagen-Niederbergheim, heute Bestandteil des Pastoralen Raums Warstein. In der Kapelle finden z. Zt. regelmäßig an Freitag- und Samstagabenden Gottesdienste und Andachten statt. Gelegentlich gibt es ein Sonntags-Hochamt und darüber hinaus natürlich Messen zu besonderen Anlässen.

Historie

Historisch gesehen erfolgt die urkundliche Ersterwähnung im Jahre 1072 in der Stiftungsurkunde für das Kloster Grafschaft bei Schmallenberg. Diese Urkunde ist seit längerer Zeit als deutlich erkennbare Fälschung vermutlich aus der Zeit um 1200 n. Chr. anzusehen. Aufgrund der voneinander abweichenden Schriftarten in der Urkunde ist diese als nachträgliche Fälschung belegt, was aber zu diesen Zeiten wohl nicht unüblich war.

Es gibt keine eindeutige Klärung, welcher der beiden Ortschaften zuerst da. Die vorhandenen, älteren Urkunden und Belege sprechen zuerst nur von Berchum, Berchheim, Berghem oder Bercheim. Eine Unterscheidung findet erst später statt. Es spricht einiges dafür, dass mit dem Gründungsort vermutlich Oberbergheim gemeint ist, da man einen Ort im Tal logischerweise nicht Bergheim nennen würde. Aber auch hier sind sich die Historiker nicht einig, sondern können nur Vermutungen anstellen

Als Ort einer geplanten Stadt Bergheim vermuten einige Historiker den Bergrücken Borghagen, heute im Bereich der Ortschaft Allagen gelegen. Eine kleine Wall- und Halsgrabenbefestigung könnte aus dieser Zeit stammen. Andere Forscher (z. B. Kraft) sehen aus guten Gründen in Oberbergheim den Ort der beabsichtigten Befestigung. Aber auch hier können die Historiker nur Vermutungen anstellen.

Weitere belegte Daten zur Geschichte unserer Dörfer:

1308 n. Chr.: Der Junggraf Wilhelm von Arnsberg beabsichtigt neben Hirschberg auch Bergheim zur Stadt zu erheben. Dieses Vorhaben scheitert an den Widersprüchen seiner Grenznachbarn

1338 n. Chr.: In einem Güterverzeichnis des Grafen Gottfried von Arnsberg wird Overenbergheim erwähnt

Um 1490 n. Chr.: Gründung eines Augustinerinnen-Klosters, genannt die Kluse

1536 n. Chr.: Nennung von Niederbergheim im ältesten Schatzungsregister des Herzogtums Westfalen

1551 n. Chr.: Erstmalige Erwähnung der Wassermühle - Verhandlungen über einen kurfürstlichen Mahlzwang der  

                       Niederbergheimer Mühle

Um 1590 n. Chr.: Erstmalige Nennung von Nider Berchem auf einer Landkarte der Diözese Köln

Um 1695 n. Chr.: Nennung von „Ober Berchem“ und und „Neder Berchem“ auf der Landkarte Westphalia Ducatus

1617 n. Chr.: Der Bierbrauer Steffen von Niederbergheim wird in Hirschberg Opfer der Hexenverfolgung

1749 n. Chr.: 8. August, Gründung der Schützenbruderschaft

1808 n. Chr.: Der Allagener Pfarrer Bolte erstellt ein Hausregister, diese Namen lassen sich zumindest teilweise bis in

                       in die heutige Zeit belegen

1886 n. Chr.: Bau eines Spritzenhauses neben der Kapelle (abgebrochen 1955)

1888 n. Chr.:Gründung der Wispelten Karnevalsgesellschaft

                      Die Molkerei Niederbergheim nimmt ihren Betrieb auf

1899 n. Chr.: Eröffnung der Eisenstrecke Belecke – Soest – Niederbergheim erhält einen Bahnhof

                       Bau der ersten Wasserleitung in Niederbergheim

1906: Die Bockum Dolffsche Wassermühle erzeugt Strom für die teilweise Versorgung von Niederbergheim

1909: 14. Februar Gründung des Kapellenvereins

1914: Der 1896 gegründete „Allager Spar- und Darlehnskassenverein“ verlagert seinen Geschäftssitz nach 

         Niederbergheim 

1921: Gründung des Tambourcorps Einigkeit Niederbergheim, Erweiterung der Antoniuskapelle

1927: In Niederbergheim eröffnet die erste Tankstelle im Möhnetal

1953: 18. Oktober, Einweihung des Ehrenmals

1958: 10. August, Grundsteinlegung der Vikarie

1960 8. Mai der letzte Personenzug fährt in den Bahnhof Niederbergheim ein

1962 Einweihung der neuen Grundschule

1968: Grundsteinlegung der Schützenhalle

         Schließung der eigenständigen Grundschule, bis 1979 werden die Räumlichkeiten durch die Mittelpunktschule

         Allagen genutzt

1971: Gründung des TTC Niederbergheim

1974: Bau eines Kindergartens

1976: Gründung des Heimatvereins

         Schließung der Molkerei, nach der Fusion mit der Molkerei Soest

1979: Gründung einer Schießsportgruppe

1988: Die Wispelten feiern mit einem Karnevalsumzug von Ober- nach Niederbergheim und weiteren Veranstaltungen   

         ihr 100-jähriges Jubiläums

1989: Nach der Kommunalwahl wird Niederbergheim eigenständiger Ortsteil der Stadt Warstein. Erster Ortsvorsteher

         wird Karl-Heinz Grafenschäfer

1993: Schließung der Filialen der Volksbank Soest, sowie der Poststelle

1997: Das ganze Dorf feiert mit einem grandiosen Fest das 925-jährige Jubiläum, basierend auf der Urkunde von 1072

          Der Erlös fließt in die Grunderwerbskosten für einen Dorfplatz, sowie in die Mitfinanzierung des    

          Friedhofdenkmals  in Allagen sowie der Aufstellung von Gedenksteinen in Nieder- und Oberbergheim.

1999: Die Schützenbruderschaft feiert ihr 250-jähriges Jubiläum

2004: Einweihung des neuen Dorfplatzes und 1. Niederbergheimer Bettenrennen

2009: 11 x 11 Jahre KG "Wispelten" Großer Jubiläumsumzug

2014: Nach 25 Jahren als OV übergibt Karl-Heinz Grafenschäfer dieses Amt an Christian Lenze

          Außensanierung der Antoniuskapelle

2018: Für seinen langjährigen verdienstvollen Einsatz für unsere Dörfer erhält Berthold Franke den Ehrenpreis der

          Bürgerstiftung Warstein

          Jubiläumsfeier "50 Jahre Schützenhalle"

          Neuer Ortsvorsteher wird Franz-Josef Schröer

 

Aus der alten Zeit sind einige, von den Eigentümern liebevoll gepflegte Fachwerkbauten, erhalten geblieben. Teilweise weisen die noch vorhandenen Inschriften auf die früheren Besitzer hin.

Zu früheren Zeiten waren quasi alle Dörfer Selbstversorger. Fast alles, was man benötigte wurde im Dorf selber hergestellt oder verkauft, beziehungsweise selber angebaut. Die Liste der Handwerker weist über viele hundert Jahre zahlreiche Berufe aus, wie Schmiede, Holzhandwerker, Sattler, Schuhmacher, Viehhändler, Sägewerker, Gärtner, Kohlenhändler usw. Zeitweise bestanden in unseren beiden Dörfern bis zu 6 Lebensmittelläden. Für den Gedankenaustausch und für den Genuss eines Bierchens gab es zu früherer Zeit bis zu 5 Gaststätten.

Es gab zahlreiche Vollerwerbslandwirte, zudem haben fast alle Nieder- und Oberbergheimer eine kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb bzw. zur Selbstversorgung betrieben.

Eine ausführliche Dorfchronik ist im Jahre 1997 anlässlich des Dorfjubiläums erstellt worden. Dieses Buch ist leider vergriffen.